Assessment-Center? Das erwartet dich hier!

Neben der Freude und Erleichterung seinem Traumjob ein kleines Stückchen näher gekommen zu sein, löst die Einladung zum Assessment-Center bei den meisten Bewerbern sofort auch Stress und Verunsicherung aus. Während das klassische Bewerbungsgespräch für die Meisten heutzutage zwar immer noch eine Stresssituation darstellt, ist sie trotzdem bekannt und einschätzbar. Das Assessment-Center hingegen erscheint weit weniger durchsichtig.

Aber keine Panik! Mit unserem Guide zum Assessment-Center kannst du dir einen ersten Überblick verschaffen was dich erwartet und dich ideal vorbereiten.

Was ist ein Assessment-Center denn eigentlich genau?

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Selbst die beeindruckendste Bewerbung sowie die besten Noten sagen wenig über die Persönlichkeit des Bewerbers aus und geben kaum Aufschluss über dessen Arbeitsweisen oder Motivation. Um arbeitsbezogene Kenntnisse zu überprüfen, aber auch um die Qualität der Entscheidungsfindung (auch im Sinne geeigneter Bewerber) zu steigern, greifen insbesondere große Unternehmen und Konzerne immer häufiger auf die sogenannten „Assessment-Center“ zurück.

Der Begriff „Assessment-Center“ (abgeleitet vom englischen „to assess“, also „beurteilen“, „bewerten“) fasst eine Reihe von Einstellungstests zusammen, welche darauf abzielen die Entscheidungsfindung im Einstellungsprozess zu unterstützen. Getestet werden in verschiedenen Phasen persönliche Qualitäten, fachliche Kompetenzen und die Stressresistenz potentieller Bewerber. In der Regel dauert ein Assessment-Center etwa ein bis drei Tage und wird entweder vom Unternehmen selbst organisiert und durchgeführt oder unter der Betreuung externer Beobachter („Assessoren“) gestaltet.

Achtung

Nicht immer bezeichnen Unternehmen ihr Auswahlverfahren als „Assessment-Center“. Oftmals ist in Einladungen die Rede von Auswahlseminaren, einem Bewerbertag oder einem mehrtägigen Testverfahren. All diese Synonyme bezeichnen allerdings Auswahlprozesse, die denen eines Assessment-Center gleichen. In jedem Fall solltest du dich sorgfältig auf den Umfang des Einstellungstestes vorbereiten.

Wie läuft ein Assessment-Center typischerweise ab?

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Ähnlich wie im Bewerbungsgespräch ist die Ausgestaltung jedes Assessment-Center, abhängig vom jeweiligen Unternehmen und der zu besetzenden Position, ein wenig unterschiedlich. Gemein haben sie, dass sie sich primär mit den Soft Skills, also den überfachlichen Fähigkeiten und der Persönlichkeit der Bewerber, befassen und sich in mehrere Phasen gliedern lassen.

1.

Selbstpräsentation

Hier bekommst du die Gelegenheit, einen ersten (positiven) Eindruck bei den zuständigen Personalern zu hinterlassen. Du berichtest von deinem bisherigen beruflichen Werdegang und versuchst, auf interessante Weise, wichtige Stationen hervorzuheben und von Erfolgen zu berichten. Dies gibt dir auch die Möglichkeit authentisch und mit Bezug auf deinen Lebenslauf Stärken und Talenten einzubinden, die dich von der Masse der Bewerber abheben. In der Regel bekommst du für die Selbstpräsentation ein Zeitlimit von 10 -15 Minuten gesetzt.

2.

Übungen

Die erste Phase der Auswahltests zielt meist auf den einzelnen Bewerber ab. Durch Konzentrationsübungen, Intelligenz- beziehungsweise Leistungstests oder den klassischen „Postkorb-Test“, der auf die analytischen Fähigkeiten und die Entscheidungsfähigkeit der Bewerber abzielt, verschaffen sich die Assessoren einen ersten Überblick. Auch mit Interviews ist in dieser Phase zu rechnen.

3.

Pausen

Ja, tatsächlich! Auch die wohlverdiente Pause zwischen den nervenaufreibenden Prüfungssituationen kann (muss aber nicht!) ein Test und damit Teil des Assessment-Centers sein. Einige Assessoren nutzen die entspannte Atmosphäre in Pausen, um weiter Einblicke in die Persönlichkeit der Bewerber zu gewinnen. Achte also zu jeder Zeit auf dein Verhalten sowie deinen Ausdruck und vermeide in Gesprächen Themen, die ein besonderes Konfliktpotential aufweisen. Beispielsweise Politik, Religion oder Alkohol.

4.

Gruppenübungen

In der nächsten Phase des Assessment-Centers werden häufig Gruppen gebildet, welche gemeinschaftlich an der Lösung von Problemsituationen oder Fallstudien arbeiten oder Arbeitssituationen simulieren. Hier kannst du zeigen, wie teamfähig du bist, aber auch auf welche Weise du in Gruppen agierst und welche Rolle du innerhalb dieser einnimmst.

5.

Feedback

Zum Abschluss des Assessment-Center soll reflektiert werden. Rechne damit, nach einer ehrlichen Einschätzung deiner Leistungen im Verlaufe des Prozesses gefragt zu werden. Hier gilt: Es ist erlaubt auch kritisch mit sich selbst umzugehen um ein gesundes Selbstbild erkennen zu lassen.

Im Anschluss wirst du eine Einschätzung der Beobachter des Assessment-Centers und gegebenenfalls eine erste Beurteilung deiner Chancen erhalten.

Assessment-Center sind nicht nur eine bewährte Möglichkeit einen Bewerber auf Herz und Nieren zu testen, viele Unternehmen nutzen dieses Verfahren auch zum Selbstschutz, um mögliche Klagen abgelehnter Bewerber abzuwehren. Durch die Schaffung eines Auswahlverfahrens, in dem Entscheidungsprozesse nachvollziehbar und überprüfbar sind, lassen sich Personalentscheidungen leichter rechtfertigen und begründen.

Nachdem du nun einen ersten Überblick über die Vorgänge während eines Assessment-Center erhalten hast, kannst du nun in die direkte Vorbereitung einsteigen. Beschäftige dich mit Beispielaufgaben und arbeite an deiner Selbstpräsentation. Weiter Hilfestellungen findest du auch hier im Blog!

Falls du mehr zum Thema Bewerbungsgespräch wissen willst, hol dir den ultimativen Bewerbungsguide!

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